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Ein unvergleichliches Ökosystem

 
Do, wo i hea kim, do hat koaner eppas z’miassn (aussa vielleicht z’ sterben und zum in die Kirchn giahn). Wenn eppa eppas nit will, dann hot er ‚s z’megn. Des isch nämlich gonz oanfach, wenn du z’spat drun bisch, dann „magsch du di gschleinen“ oda du „magsch zuaschaugn, dass’d weita kimsch“. Wenn die Kinda amol ungeduldig sein, dann „megn se wartn“ und wenn se sich fiarn Papa sei neieschtes Gerätl intressiern, dann „megn se oba die Finger davun lassn“. Und wenn da Tirola koa Wahl hot, dann „mog er eppas tian“! Und iatz mog i auhearn, bevoa’s z’lang wead.

Für Nicht-Tiroler:
Da, wo ich herkomme (Tirol), da muss niemand Etwas, außer vielleicht sterben und in die Kirche gehen. Wenn jemand Etwas nicht will, dann hat er es zu mögen („megn“/“welln“). Das ist ganz einfach, wenn du zu spät dran bist, dann „magst du dich beeilen“ oder du „magst zusehen, dass du weiter kommst“. Wenn die Kinder einmal ungeduldig sind, dann „mögen sie warten“ und wenn sie sich für Papas neuestes Gerät interessieren, „mögen sie die Finger davon lassen“. Und wenn ein Tiroler keine Wahl hat, dann „mag er etwas tun“! Und jetzt mag ich aufhören, bevor es zu lange wird.

Es ist schon spannend, wie sich alte Wendungen im Dialekt erhalten, die in der Hochsprache längst verstaubt und ausgemustert sind.

Eine bislang recht ungewöhnliche Plakatserie soll in Kärnten ausgetretene Personen wieder zurück in die „Mutter Kirche“ locken. So berichtet jedenfalls der ORF Religion. Angeblich sprächen 8 gute Gründe für die Kirche. Ich frage mich aber, welche Gründe dafür sprechen, dass hier im Nachhinein doch wieder Leute in die Kirche geholt werden sollen. Hätte man sich um diese Mitglieder nicht schon viel früher kümmern sollen?

Aufgefallen ist mir auch folgendes Zitat:
Der Leiter der Pressestelle der Diözese, Matthias Kapeller, meinte, dass eine Mehrheit der Kärntner noch immer "durch die Nabelschnur an der Kirche hängt".
Da frage ich mich doch, seit wann Kinder dazu eingeladen werden in den Bauch zurück zu kriechen, anstatt abgenabelt zu werden.

Ich kann aber sowieso nicht verstehen, warum überhaupt noch so viele Österreicher Mitglieder der katholischen Kirche sind, besonders da ich viele kenne, welche die eigentlichen Glaubensgrundlagen teilweise gar nicht teilen.

Manchmal bin ich versucht dies zu glauben… so deutete heute zum Beispiel alles darauf hin, dass es mit einer neuen Wohnung gut aussieht, zumindest hat sich der Immobilienmakler doch noch an uns erinnert, aber dann…

… dann passiert irgendwas, das einen wieder auf den Boden der Tatsachen zurück holt und dieser ist meistens nicht so schön. Heute war es das Handy. Fort. Einfach weg! Vermutlich hat jemand der „Einladung“ meines gut sichtbaren Handytäschchens am abgestellten Buggy nicht widerstehen können. Erst gute zwei Stunden später, konnte ich die Nummer sperren lassen und hoffe, dass dies reicht um eine allzu überzogene Rechnung zu verhindern.

Das größte Problem habe ich damit, dass mit dem Telefon auch mein Telefonbuch, mein Terminkalender und der Wecker fort sind. Nun bleibt mir nur die Anschaffung eines neuen Gerätes zu überlegen, obwohl mit Sicherheit kein so günstiger Tarif wie bisher möglich sein wird.

Ich bin ganz aufgeregt. Gerade hat mein Schatzi mir ein Paket vom Postkastl mitgebracht. Es handelt sich hierbei um ein Buch, welches ich (nach seinem Hinweis) bei Ebay gefunden habe. „Die Himmelsherrin bin ich“ (von Brigitte Regler-Bellinger) beinhaltet Hymnen und Gebete an Göttinnen. Besonders interessiert mich selbstverständlich der Bereich zu griechischen Göttinnen (Übersetzungen diverser antiker Hymnen und sonstigen Quellen, ein paar davon sogar mit Notenzeilen), aber auch die Texte an die übrigen Gottheiten sind sehr interessant und aufschlussreich.

Hier eine kleine Leseprobe aus dem Buch:
Homerische Hymne – Selbstaussage der Göttin
(zur Gründung der Eleusinischen Weihen)

Ich bin Demeter, die Geehrte, welche den Unsterblichen wie den Sterblichen aufs höchste Hilfe und Freude gewährt. Wohlan denn, ein mächtiger Tempel und unterhalb ein Altar sei mir vom ganzen Volk errichtet bei der Stadt und der hochragenden Mauer, oberhalb des Kallichoros-Brunnens auf vorspringendem Hügel. Dann lehr’ ich selbst die Mysterienfeier, damit so in Zukunft ihr schuldlos mit Opfern mein Herz versöhnt. [179:38ff]

Heute ging es mit der gesamten MANNschaft (Göttergatte, gemeinsames Söhnchen, seine größeren Söhne und ein Freund) dann doch noch zum Mittelalterfest in den Prater, obwohl ich mir manchmal eher wie im Bräter vorgekommen bin. Die Gewandung haben wir uns ob der gleißenden Sonne aber gespart, weshalb wir für Außenstehende wohl kaum anders ausgesehen haben mögen, als die typischen Touristen, die völlig ohne Ahnung ein solches Fest besuchen.

Gelohnt hat sich der Ausflug auf alle Fälle. Während die Männer sich mit hölzernen Klingen und Pfeilen eindeckten, belohnte ich mich mit einer hübschen mittelalterliche Blusen und bestimmte auch gleich ein Leinenhemd zum Vatertagsgeschenk an den Gatten. Zwischen Kaufrausch und dem einen oder anderen Becher Gewürzwein bzw. Bier genehmigten uns die Getreuen zu Greifensteig eine Kostprobe ihrer Fähigkeiten. Obwohl schon 16 Uhr war es glühend heiß in der abgesteckten Kampfarena und ein versehentlich zu lange in der Sonne gelegen Helm glich eher einem Kochtopf als einem Kopfschutz. Spaß hat es aber der gesamten Familie gemacht, auch wenn das Fest verglichen mit bisherigen Erfahrungen (Ehrenberg, Eggenburg, Forchtenstein) mit Sicherheit zu den kleineren Exemplaren gehört.