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Ein unvergleichliches Ökosystem

 
Do, wo i hea kim, do hat koaner eppas z’miassn (aussa vielleicht z’ sterben und zum in die Kirchn giahn). Wenn eppa eppas nit will, dann hot er ‚s z’megn. Des isch nämlich gonz oanfach, wenn du z’spat drun bisch, dann „magsch du di gschleinen“ oda du „magsch zuaschaugn, dass’d weita kimsch“. Wenn die Kinda amol ungeduldig sein, dann „megn se wartn“ und wenn se sich fiarn Papa sei neieschtes Gerätl intressiern, dann „megn se oba die Finger davun lassn“. Und wenn da Tirola koa Wahl hot, dann „mog er eppas tian“! Und iatz mog i auhearn, bevoa’s z’lang wead.

Für Nicht-Tiroler:
Da, wo ich herkomme (Tirol), da muss niemand Etwas, außer vielleicht sterben und in die Kirche gehen. Wenn jemand Etwas nicht will, dann hat er es zu mögen („megn“/“welln“). Das ist ganz einfach, wenn du zu spät dran bist, dann „magst du dich beeilen“ oder du „magst zusehen, dass du weiter kommst“. Wenn die Kinder einmal ungeduldig sind, dann „mögen sie warten“ und wenn sie sich für Papas neuestes Gerät interessieren, „mögen sie die Finger davon lassen“. Und wenn ein Tiroler keine Wahl hat, dann „mag er etwas tun“! Und jetzt mag ich aufhören, bevor es zu lange wird.

Es ist schon spannend, wie sich alte Wendungen im Dialekt erhalten, die in der Hochsprache längst verstaubt und ausgemustert sind.
akesios meinte am 12. Jun, 18:48:
es ist ja viel schlimmer...
denn wenn man sich überlegt, was man alles tun "muss" anstatt die Option mit "wollen" oder sogar die positive Motivation mit "mögen" zu erhalten... Scheiss Leistungsgesellschaft!