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Ein unvergleichliches Ökosystem

 

Kilianary

Neulich morgens erzählte Kilian uns von einem Traum, den er gehabt hatte:
"Ich habe geträumt, dass ich auf der Hütte war und dann ist der L. mit seiner Mutter gekommen und wir haben uns so gefreut!"
Ich: "Spielst du im Kindergarten oft mit L.?"
Kilian: "Nein, aber das war so ein Gegenteil-Traum. Normalerweise spielt L. fast nie mit mir."

Als ich morgens aufstehe sitzt Kilian bereits im Wohnzimmer. Mit den Fingern fummelt er sich im Mund herum. Als er mich bemerkt verkündet er gleich ganz stolz, dass er seinen ersten Wackelzahn hat. "Jetzt nehm ich die Zahndose überall hin mit", fügt er gleich noch an und zeigt mir das kleine rote Metalldöschen in Zahnform.
Als wir später davon reden, dass heute der letzte Ferientag und morgen wieder Kindergarten ist, fällt Kilian als erstes ein, dass er dann von seinem ersten Wackelzahn berichten bzw. diesen demonstrieren kann. Tja, bei so einem wichtigen Entwicklungsschritt tritt die neueste technische Spielerei vielleicht doch in den Hintergrund

Kilian kennt im wesentlichen alle Buchstaben. Die meisten kann er als wackelige Blockbuchstaben auch schreiben und bei den wenigen, die ihm nicht ganz klar sind, schaut er einfach auf der Tastatur nach.. zumindest hat in letzten Wochen sein Fragen danach, wie dieser oder jener Buchstabe aussieht, abgenommen.
Obwohl wir es bislang unterlassen haben, Buchstaben wie in der Volksschule zu benennen ("Mmm" statt "Emmm", und "Kkk" statt "Kkaa" usw.), versucht sich selbst auch Schreibweisen phonetisch zu erarbeiten.
Vorgestern hat er beispielsweise gebastelt und ein mit einer Musterbeutelklammer (seine Bezeichnung!) mit einem Karton verbundener rechteckiger Zeiger wird bei ihm zur Sonnenuhr, "leicht" erkennbar durch die Aufschrift "SONUA"

Kilian schreibt bzw. tippt aber auch "Satzfetzen" in seinem Schreibprogramm am Rechner auf die römische Art: nur Blockbuchstaben und keine Leerzeichen zwischen den Worten. Das kann dann folgendermassen aussehenKILIANMAMAPAPAU3U2NAMESESTATOS
Übersetzt hängt das mit unserem Ausflug nach München und der dortigen U-Bahn zusammen, allerdings muss man schon gut interpretieren um den Teil "nach Messestadt Ost" erkennen zu können

Kilian soll aufräumen. Seine Begeisterung hält sich in Grenzen.
Er fragt:Was glaubst du ist wichtiger, von Essen und Trinken und Leben oder von Aufräumen wenn man lebt? Also ich glaub "leben"... oder?

Also da könnte man jetzt gut ansetzen zum philosophieren, aber erstmal bin ich "baff".

Nächtens - Mama wird natürlich nicht richtig wach - steht Sohnemann vor dem Bett, jammert etwas über Albträume und informiert, dass er seine Schlafstätte ins Wohnzimmer verlegt. Wenig begeistert, nehm ich es zur Kenntnis und schlafe weiter.

Morgens steht die Rückübersiedlung ins Schlafzimmer an. Kopfschüttelnd bemerke ich, dass das "leere" Bett in Wirklichkeit voller Bücher ist, welche Kilian offensichtlich zum Einschlafen noch anschauen wollte.
"Kein Wunder, dass er nicht schlafen kann und Albträume bekommt, wenn er auf den ganzen Büchern liegt", meine ich zu Göttergatte, "Das ist ja wie bei der Prinzessin auf der Erbse!"

Da tönt Kilian grinsend: "Nicht Prinzessin auf der Erbse, sondern Prinz auf den Büchern."

Ein Gespräch mit Kilian auf dem Weg zur Bushaltestelle.

K: "Wenn ich groß bin und Kinder habe, Mädchen oder Buben, nehme ich sie mit zur Arbeit."
M: "Weißt du schon, was du arbeiten / werden möchtest?"
K: "Ja, ich möchte andere verführen, also Busfahrer werden."
...
K: "Oder im Haus arbeiten!"
M: "Es gibt ja viele verschiedene Berufe."
Ich nenne einige Berufe wie Tischler, Zugführer, Friseur, Lehrer, Verkäufer, usw. und beschreibe, was und wo man da jeweils arbeitet.
K: "Zugfahrer! Ja, oder vielleicht doch lieber im Haus, so wie Papa vielleicht."
K: "Wo Papa arbeitet... wenn ich groß bin und dort ist ein Platz frei, möchte ich dort arbeiten wo Papa arbeitet."
Ich nicke zustimmend.
K: "Und meine Frau macht dann das Gleiche wie du!"
M: "Aha?"
K: "Ja... lernen!" (Ich studiere)
M: "Das kannst du aber auch machen... lernen, also studieren, wenn du möchtest."
K: "Nein, ich arbeite lieber."

Also eigentlich war Kilians Frage letztens: "Woher kommen die Männer... auch aus dem Bauch?" Auf sanftes Nachfragen hin erfuhr ich, dass es um die Frage geht, wo die ersten Menschen her kamen. Also sozusagen die Sache mit dem Huhn und dem Ei. Ich schlug vor, dass die ersten Menschen möglicherweise aus der Erde gewachsen sind. Da verblüffte mich Sohnemann regelrecht mit der Rückfrage: "Und wer hat die Menschen eingesät?"

Ich schlug mal vor, dass die Götter vielleicht was damit zu tun haben könnten. Da wollte er natürlich wissen, ob denn die Götter schon immer da waren. Ich gab ehrlich zu, dass ich das nicht wußte. Und nachdem Kilian leicht grüblerisch ins trüb-nebelige Regenwetter hinaus geschaut hatte, erklärte er:
"Zuerst war der Himmel da... aus dem Nebel sind dann die Götter gewachsen!"

Sohnemann wird am kommenden Sonntag 5 Jahre alt. Am Samstag haben wir einige Kinder zu einer Geburtstagsparty eingeladen und am Montag wird im Kindergarten gefeiert.
Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren. Für den Kindergartengeburtstag sind kleine Geschenke für 15 Kinder vorzubereiten (angesichts des Jahresmottos "Tiere" haben wir uns dazu entschieden aus Maoampäckchen, Krepppapier, Tonpapier udn Pfeifenputzern "Süße Bienen" zu basteln). Außerdem müssen wir ja auch etwas für seine Geburtstagsjause mitbringen. Nachdem die meisten anderen Kinder aus RÜcksicht auf seinen Diabetes Piccolinis (Pizettis, Minipizzen) mitbringen, habe ich mich für einen Kuchen entschieden. Um diesen kümmere ich mich allerdings erst am Sonntag, ebenso wie um die Bienen.

Der Sonntag wird also eher ein Vorbereitungstag für den Kindergartengeburtstag, als dass wir selber feiern. Naja, der Frühstückstisch wird sicher unter den ganzen gesammelten Geschenken zusammenbrechen, aber davon abgesehen...

Auch die Vorbereitungen für den Kindergeburtstag sind in vollem Gang. Dort haben wir uns schon vor Monaten auf das allgemeine Motto "Tiere" geeinigt. Noch in den Ferien habe ich die Einladungen gebastelt mit Fingerpuppen aus Tonpapier. Immerhin haben wir heuer sechs Zusagen nach den 7 Einladungen. Ein ungewöhnlich guter Schnitt. Ich hoffe dass auch niemand mehr kurzfristig absagen muss. Leider kann ausgerechnet Kilians liebste Kindergartenfreundin nicht kommen, aber das ist einfach Pech.
Mittlerweile habe ich Seidenpapierschmetterlinge gebastelt (diese können dann mit Strohhalmen aus einem Müllsackteich gerettet werden), ein Set zum Dosenschießen (leere Cappuccinodosen mit Geschenkpapier im Animalprint beklebt), einen großen Esel um ihm geflochtene Wollschwänze anzuhängen, eine etwa 65 Zentimeter hohe Pinata in Eulengestalt und viele Bärenpfotenabdrücke für eine "Spurensuche". Einige letzte Dinge sind noch zu erledigen und am Samstag wird natürlich noch dekoriert, mit Luftballons und vielen stofftieren. Freundlicherweise haben mir meine Großeltern angeboten bei ihnen im Haus zu feiern. Bei schönem Wetter könnten wir den Großteil der Spiele auch im Freien machen, aber leider schaut der Wetterbericht eher schlecht aus.

Derzeit habe ich jedenfalls kaum ewas anderes, als den Geburtstag im Kopf, aber Kilian sieht es glücklicherweise noch ziemlich gelassen.

Gestern waren wir "on tour". Unterwegs fuhren wir an einer der unzähligen Sommerbaustellen vorbei und als Kilian ganz wichtig erklärte, dass man hier vorsichtig und langsam fahren müsse, gebrauchte er auch den schönen Begriff des "Buddelschildes", als Bezeichnung für das Verkehrszeichen, welches die Baustelle anzeigte.

Nach unserem Besuch des Knödelfestes und dem Genuss diverser Leckereien (traditionell trinke ich mindestens zwei Mango Lassi... und Helena haben diese mindestens ebenso gut geschmeckt!), musste unser Bürschchen vor der Heimfahrt nochmal ganz dringend auf die Toilette. Er zappelte furchtbar herum und fragte aufgeregt nach Hilfe, obwohl er normalerweise recht gut alleine zurecht kommt. Als sich sein Papa daran machte ihm zu helfen, erklärte Kilian aufgeregt: "Ich weiß nicht, welcher der Duftknopf ist!". Na, das war ja knapp ;)

Kilian ist zum Geburtstag eines Mädchens aus seinem Kindergarten eingeladen. Um eine Idee zu bekommen, was wir ihr als Geschenk mitbringen können, habe ich ihn gefragt ob er weiß, was sie gerne mag.
Daraufhin schüttelte er leicht den Kopf und sagte: “Ich weiß nit, was N. mag.“
Ich versuchte es durch sanftes Nachfragen doch noch zu ergründen und fragte, was sie denn im Kindergarten gemeinsam spielen. Er schüttelte immer noch den Kopf.

Nach einer Weile ging ein Strahlen über sein Gesicht und er erklärte:
„Ich weiß was Mädchen mögen! Prinzessinnen (sein/spielen). Weil Prinzessinnen sind Mädchen und das mögen sie gerne.“

Ich wage zu behaupten, dass er da absolut recht hat. Die meisten Mädchen, egal ob groß oder klein, würden insgeheim gerne mal Prinzessin sein… die einen halt eher Zuckerl-Bausch-Prinzessinnen, andere Wilde-Hexenschwester-Prinzessinnen und wieder andere düstere Goth-Prinzessinnen.