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Ein unvergleichliches Ökosystem

 
Ich bin mir nicht ganz sicher, ob es die Institution „Kasperl“ im Kinderprogramm des ORF1 noch gibt. Garantiert gesichert ist jedenfalls das österreichische Kasperlpotenzial im nachmittäglichen ORF2. Nicht nur, dass der oft diskutierte österreichische Charme (vermutlich ist hauptsächlich die Variante „Wiener Schmäh“ gemeint) in Willkommen Österreich zum Thema erhoben und verteidigt wird, nein, sogar der als „Humortherapeut“ untertitelte Studiogast ergeht sich in Komplimenten für die Moderatorin, sodass es Lizzy Engstler fast schon peinlich wird. Darüber hinaus kasperlt sogar der Wetterfrosch die eher trüben Osteraussichten über den Bildschirm und ich als ungewohnte Zufallszuschauerin, warte schon nur mehr darauf, dass ein Pezi-Bär über die Mattscheibe tanzt.

Wenn es aber morgen bei Willkommen Österreich wieder „Kinder, seid’s ihr auch alle da?“ heißt, wird von mir wohl kein „Jaaaaa!“ ertönen.

Plüschschnappi,
Klingelndes Schnappi fürs Handy,
Schnappi am Schlüssel erhängt,
Fanpages über Fanpages,
Schnappi re-gemixt,
Schnappibrettspiel,
Bettwäsche mit dem Krokodil als Motiv,
Schnappischirts,
Computerspiel mit Schnappi,
Autogrammstunden bei der jungen Stimme von Schnappi,
Schnappi wurde mittlerweile ins Englische übersetzt.

… ja irgendjemand hat sogar im Wikipedia eine Information über „Schnappi das kleine Krokodil“ deponiert.

Da frage ich mich ernsthaft ob die halbe deutschsprachige Welt nicht total überge-„schni-schna-schnappi“t ist. Den Göttern sei Dank, dass mir dieser Wahn erspart geblieben ist!

Angeregt durch das gestrige Philosophicum zum Thema „Faszination des Bösen“ hier ein paar Überlegungen zur Relativität des Begriffes selbst.

Natur ist weder gut noch böse. Götter, Menschen, Tiere, Pflanzen, etc. bis hin zum Leben selbst sind wohl in ihrer Veranlagung weder als grundsätzlich gut noch als grundsätzlich böse zu beschreiben. Einzig gesetzte Handlungen können je nach Betrachter als böse oder - weniger stark formuliert - als falsch erscheinen. Sie definieren sich durch einen „Verstoß“ gegen die geltenden Normen des gesellschaftlichen Zusammenlebens, hängen aber nicht einzig an der Art der Handlung sondern überwiegend auch an der Intention.

Beispiel:
„Töten“ erscheint uns als grundsätzlich böse, jedoch gibt es unzählige Gründe, die es rechtfertigen können, weshalb es dann nicht mehr falsch sondern möglicherweise sogar als gut und richtig eingeschätzt wird.
Das Töten eines anderen aus purer Lust wird als böse betrachtet.
Das Töten eines anderen um sein Leben zu schützen (Nahrung, Selbstverteidigung) ist weitaus weniger schlimm.
Das Töten eines anderen um seine Familie vor Gefahr zu schützen erscheint uns in Ordnung.
Das Töten eines anderen um eine Gesellschaft bzw. große Zahl von Personen zu schützen scheint eine gute Tat zu sein.
Im Endeffekt wird hier durch das Gegenrechnen von verschiedenen Leben die immer gleiche Handlung anders bewertet.

Die unter anderem durch ihre Homepage bekannte Wiener Linke hat bei der gestern ausgestrahlten Millionenshow die Million geknackt.
Nicht nur, dass eine gewonnene Million vom Standard schon vor der Ausstrahlung bekannt gegeben wurde (juhu, das erhöht die Einschaltquoten drastisch), auch widmet er Elfriede Awadalla und ihrem Gewinn gleich diesen Artikel und spendiert sogar noch eine Seite mit den beantworteten Gewinnfragen.

Endlich kommen auch mal Hellenisten zu Wort. Wen es interessiert, der möge sich bitte morgen die Sendung mit dem Titel "Kirche ade, ich habe meinen eigenen Glauben" der Barbara Karlich Show um 16:00 auf ORF2 anschauen.

Wenigstens einmal ein erstes Lebenszeichen unseres Glaubens im deutschsprachigen Raum!