Aku's Abstellkammerl
Allgemeine Infos
Asklepion
Bibliothek
Flimmerkiste
Fundamt
Herdfeuer
Hochschule
Kaos
Kilianary
Lyrik oder so
Mahlzeit!
Mausimaus
Mundart
Tempel
Testgelände
... weitere
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren
icon
Ein unvergleichliches Ökosystem

 

Mausimaus

Wenn Helena etwas möchte...

"Jetzt darfst du, dann lasst du mi,... passt des?"
"Dann gibt's wieder Nudeln,... passt des?"
"Das ist meins, ... passt des?"

Helena benutzt auch zusammengesetzte Wörter, wobei mir gerade auffiel, dass sie diese nicht selten "verdreht".
Da erzählt sie gerade davon, dass sie einmal ein Löwe war und einmal im ganzen Gesicht angemalt als "Fee-Blume". Nebenbei reibt sie die Hände und schmiert sich mit einem Tröpfchen "Creme-Sonne" ein... erinnert irgendwie an den griechischen Austausch-Banditen im Film "Schuh des Manitou"

Wir haben drei Eis-am-Stil-Förmchen der Ice-Age-Charaktere von einer bekannten Fastfoodkette zuhause. Das Faultier verwendet mein Mann, das Mammut gehört Kilian und der Säbelzahntiger Helena. Das mit dem Säbel versteht Helena aber nicht so richtig, deshalb redet sie vom "Löwenzahntiger"

Neulich saß Helena gemütlich auf der Couch im Wohnzimmer, zeigte igrendwohin und sagte: "Bingo-Biene!"
Die Suche nach der Biene blieb ergebnislos. Helena wiederholte aber ihren Hinweis "Bingo-Biene". Und da stellte sich heraus, dass sie auf das Wohnzimmeregal zeigte und es sich bei der "Bingo-Biene", von der sie sprach, um den dort zur Dekoration aufgestellten Pinguin handelte.

(nach einer Erzählung vom Göttergatten)

Helena besteht in letzter Zeit besonders hartnäckig darauf ein Baby zu sein. Neben Wickeln und Brustkuscheln ist ihr auch ganz wichtig zu behaupten, dass sie eben kein großes Mädchen, sondern ein Baby ist.

Eben auf dem Wickeltisch erklärt sie wieder einmal "Baby... bin i." und nickt bekräftigend, gefolgt von einem grinsenden "Wuah! Wuah! Baby weint."

An meinen freien Tagen besuche ich derzeit nachmittags die Kinderkrippe. Da Helena dort ab 7. September täglich ihre Vormittage verbringen und auch noch zu Mittag essen wird, soll sie sich rechtszeitig daran gewöhnen. Da aber Kindergarten und Kinderkrippe die beiden letzten Wochen vor dem Beginn des regulären Schuljahres für Reinigungsarbeiten geschlossen haben, muss diese Eingewöhnungsphase etwas vorverlegt werden.

Bei Helena sehe ich aber keine großen Probleme. Sie war heute zum 4. Mal zur Eingewöhnung in der Krippe und es dürfte ihr sehr gut gefallen. Die größere Schwierigkeit liegt darin, dass mich Sr. Julia - die zukünftige Betreuerin - kaum für länger gehen lassen möchte solange zwischen ihr und Helena noch wenig Kontakte sind, auch wenn sich Helena kaum für mich bzw. grundsätzlich für niemand anderen interessiert, sondern lieber die gesamte Ausstattunmg entdeckt und alles ausprobiert, was man so spielen kann.

Immerhin habe ich den zwei Stunden Zeit zu beobachten, wie sie sich auch anderen Kindern nähert und ob sie da auch so brutal ist, wie manchmal ihrem Bruder gegenüber, aber anscheinend ist sie mit anderen Kindern etwas vorsichtiger.

Der neueste Lieblingssatz von Helena: "(...) mag i oanfach nit."

Und ganz wichtig auch "Philipkan"... warum auch immer, aber sie sagt stur immer Philip-Kan bzw. Filip-kan anstelle von Pelikan. Ein solcher gehört nämlich zu unserer Kollektion an Stofftieren und Puppen.

Helena heute Morgen:

1. Kilian zieht sich gerade für den Kindergarten an. Das ausgezogene Pyjamaoberteil wird von Helena sogleich ins Bad verschleppt, wo ich beschäftigt bin. Sie zupft das Etikett aus dem Kleidungsstück, begutachtet es und nickt halb wissend, halb fragend mit dem Kopf "Sech-zit?!" (Sechzig?). Nach ein paar Wiederholungen versucht sie den Pyjama dann in den passenden Wäschekorb für die 60°-Wäsche zu versenken.

2. Da heute im Kindergarten Faschingsfeier ist, habe ich Kilian mit einigen gekauften Accessoirs, selbstgenähten Kleidungsstücken und etwas Theaterschminke in eine kleine schwarze Maus verwandelt. Um nicht zu spät zu kommen, blieben die Schminksachen vorerst noh im Bad liegen, als wir abrauschten. Wieder daheim angekommen kletterte Helena sogleich auf den Hochstuhl, der uns im Bad als Schminksessel gedient hatte. ICh fragte sie, ob sie auch geschminkt werden wolle. "Ja." lautete die eindeutige Antwort, also malte ich ihr ein paar Schnörkel auf die Wange. Dann zeigte Helena auf ihre Nase und erhielt von mir noch einen gelben Punkt darauf. Als ich damit beschäftigt war, das Make-Up zu verräumen ertönte hinter mir ein entrüstetes "Lippen auch!" und Helena reckte mir einen süßen kleinen Schmollmund entgegen, der noch einige Pinselstriche erhielt.

"Es gibt keine Jogginghose mehr!", kommt Kilian jammert und halbnackt durch die Wohnung. Ich gehe dem Problem nach: eine seiner Hosen ist im Kindergarten, eine in der Wäsche, eine bei Oma und eine hängt am Wäschegestell zum Trocknen, folglich ist keine mehr im Schrank.
Da kommt auch schon Helena daher, über der Schulter hat sie die mittlerweile trockene Jogginghose des Wäschegestells und strahlt uns an: "Schogi-Ooose!"

Helena hat bei ihrer Oma gelernt, dass die Abwesenheit von Papa bedeutet, dass er in der "Arbeit" ist. Fragt man sie nun, wo denn Papa ist, ohne, dass er in Sichtweite ist, dann kommt anstatt "Da!" die Antwort "Papa aabeiten"
Mittlerweile hat sie dieses Schema auch schon auf allerlei andere Personen und sogar Dinge übertragen.

Fragt mein Mann sie im Wohnzimmer also, wo ich bin, wenn ich gerade koche, dann schau sie sich um und antwortet mir "Mama aabeiten."

Neulich hatte sie ihre geliebte Mogli-Puppe irgendwo liegen gelassen und als ich sie fragte, wo Mogli ist, meinte sie ein bisserl traurig "Mogli nit da. Mogli aabeiten."
Als mein Mann sie heute angezogen hat, hat er erst mal die Mütze weg gelassen. Da lief Helena dann suchend durch das Badezimmer, spähte auf die Waschmaschine (wo ihre Kleidung zum Umziehen direkt neben der Wickelauflage bereit liegt) und erklärte "Kappe aabeit!"