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Ein unvergleichliches Ökosystem

 

Kaos

Ernte-Dank ist in der ursprünglichen Form total unbekannt (irgendso ein Schmarrn mit Früchten und Getreide, Brot oder sonst wie was) und in der Mammon-Variante eher nur was für die Kleinen. Da tragen die Kinder stolz ihr 20-Euro-gefülltes Sparschwein zur Bank um ein kleines Geschenk zu bekommen. Für alle anderen gilt dieses Bankenfest ebenfalls als Tabu.

Besonders out ist, obwohl vom Handel forciert, der amerikanische Re-Import des Mutanten Halloween. Denn weil die bösen Amerikaner diese Globalisierungs-Dings-Bums-Sache machen, wissen wir alle, dass dieses Hallo-Wien! auch nur so ein Kommerz-Globalisierungs-Amerikanisierungs-Sonstwas-Trick ist und fallen bestimmt nicht darauf herein.

Der Advent mit dem Weihnachtsgetüdel und Christkindlmärkten an jeder Ecke in der Zeit zwischen September und Jänner ist ein absolutes No-No. Da braucht man ja auch nicht näher drauf eingehen.
Weihnachten als Höhepunkt ist demnach natürlich ebenso out. Höchstens ein Kind, welches noch ans Christkind oder seinen netten Onkel - den Weihnachtsmann - glaubt, darf Weihnachten gern feiern. Aber sobald ein Jugendlicher über die Nicht-Existenz aufgeklärt wurde, egal auf welche Art, ist er quasi verpflichtet Weihnachten und den ganzen Trubel drum herum zu hassen und darüber zu schimpfen, dass der wahre Sinn von Weihnachten verloren gegangen ist und es ja nur mehr ein Kommerzfest (vermutlich auch von den Amerikanern, den bösen Globalisierern!) sei.

Feiern ist eben absolut out in unserer Gesellschaft, die sich eigentlich Fun-Gesellschaft schimpft. Und wie man eh an den Christbaumumsätzen vom letzten Jahr, dem heutigen Gedrängel um Parkplätze vor Floristen, und der längst begonnen Schokohasen-Guss-Saison eindeutig erkennen kann.

Heute ist Valentinstag, aber der ist ja so was von out. Vor allem das Blumenschenken, weil es ist ja bloß ein verkommerzialisierter von Floristen erfundener Feiertag, der eigentlich überhaupt nie irgendeinen Sinn hatte. Und wenn man das ganze Jahr nicht an seine Lieben denkt, dann ist eh schon Primel und Rose verloren, da bringen auch die halbherzigen Pralinen und der obligatorische Blumenstrauß nichts mehr.

Der Fasching ist das „No-No“ der Saison. Denn selbst wenn der lustige Sepp die flachen Kalauer der Karnevalssitzungen im Fernsehen liebt und die dreifach aufgewärmten Witzsuppen, die schon in den letzten beiden Jahren nur fade schmeckten, hört die bunte Zeit schlagartig auf, wenn Gustl von nebenan sich in bester Faschingslaune hinterm Bierzelt über dem Sepp seine Frau hermacht.

Ostern ist übrigens auch out. Die kitschig bunten Eier sind maximal für Menschen bis zum Alter von 5. Lebensjahr interessant, danach sind die Kinder zwar zu alt, aber gesucht wird halt trotzdem „der Oma zuliebe“. Und überhaupt ist das ja so ein christlicher Feiertag, weil da hat doch der Jesus geheiratet oder so.

Weniger unbeliebt als unbekannt sind so Feierlichkeiten wie die zum 1. Mai, denn was einen Maibaum jetzt eigentlich von einer Palm- oder Morgenlatte unterscheidet, weiß man ja eh nicht so genau. Jedenfalls kann es sich da nur um Brauchtum fürs niedrige Bauernvolk handeln. Ein gebildeter Stadtmensch unserer Gesellschaft braucht so etwas aber nun wirklich nicht.

Der Muttertag zählt auch zu den absoluten „No-No“s. Vor allem das Blumenschenken, weil es ist ja bloß ein verkommerzialisierter von Floristen erfundener Feiertag, der eigentlich überhaupt nie irgendeinen Sinn hatte. Und wenn man das ganze Jahr nicht an seine Mutter denkt, dann ist eh schon Primel und Rose verloren, da bringen auch die halbherzigen Pralinen und der obligatorische Blumenstrauß nichts mehr.

Warum tun Zähne immer abends weh, am schlimmsten direkt vor dem Einschlafen? Untertags wenn ich Stress hab oder irgendwas zu tun spür ich nichts. Aber abends dann. Sobald ich Gelegenheit hätte mich zu entspannen. Und nachts dann kann ich kaum einschlafen.
Morgens ist da kein Schmerz mehr.. gerade so als hätte ich nie welchen gehabt. Aber wehe die Sonne geht unter und es wird Abend!

Die erste Hälfte des Urlaubes ist um, rasend schnell vergangen um genau zu sein. Die Liste von Dingen, die ich bei meinen Eltern erledigen wollte, die ich vielleicht nur in Tirol machen kann bzw. nur, wenn jemand während des Tages Zeit hat auf meinen Sohn zu schauen, ist lang. Und zu allem Überfluss unangetastet seit ich sie als Erinnerungsstütze geschrieben habe. Jeden Tag nehme ich mir vor ein paar Punkte zu erledigen, aber es ist eben Urlaub. Und wenn ich ehrlich bin ist von der Liste eh nichts wirklich wichtig und könnte ruhig auf den nächsten Besuch oder doch daheim verschoben werden (wie schon seit den letzten beiden Malen) - naja, eines sollte ich vielleicht doch nicht vergessen: einen guten Graukäse mit zunehmen, denn so etwas findet man in Wien kaum und eine Graukäsesuppe schmeckt eben nicht ohne Graukäse.

Oh verflixt, jetzt habe ich die Halbzeitpause verquatscht. Wie dem auch sei, ich bin zuversichtlich, dass ich in Sachen Liste in letzter Spiel Urlaubsminute bestimmt noch einige Treffer landen werde.

Fällt mir mal nicht selber was ein, so wüßte ich bestimmt ne Menge Geschichten von oder über andere Leute. Meistens tauchen gerade an Tagen, an denen ich selber nichts für meinen Messhaufen wüßte unzählige G'schichtln in meinem Umfeld auf.

Z.B. gab's da neulich eine Geschichte von meiner Mutter als Amselflüsterin und eine andere Geschichte von einer nächtlichen SMS, die Verwirrung stiftete, aber es wäre natürlich unhöflich davon zu schreiben, ohne die Personen davor zu fragen... ganz zu schweigen davon, dass die Hauptakteure dieser Erlebnisse dagegen waren, dass ich davon schreibe, auch wenn es mich in den Fingern juckt. Na gut, dann schreibe ich halt nichts davon! Selber schuld!

Da sitze ich, verblüfft von meinen Überlegungen, dass mir eine Großfamilie sehr gut gefallen würde. Die Familie ist mir wichtig und ich möchte sie nicht missen. Vielleicht sogar wichtiger als Freunde, zu denen man leichter den Kontakt verliert und dann kann keine Verbindung mehr hat.

Am Liebsten wäre mir die gesamte Familie in Reichweite und dann gleich viele davon... viele Verwandte, viele Kinder (na ja, eigene nicht mehr als 6). Hm.. und vielleicht noch ein Haus und Land dazu, möglicherweise ein paar Hühner und andere Nutztiere. Was brauche ich schon „die Stadt“, die schlechte Luft, Straßenlärm bis spät in die Nacht usw. (na ja, nur Handy und Internet - schon wieder die Sucht - möchte ich nicht missen).

... aber halt, wo kommen denn diese eigenartigen Gedankengänge her? Darauf bin ich ja noch nie gekommen! Bislang waren das doch eher Horrorvisionen für mich, oder? Vielleicht sollte ich weniger Billig-Schund-Kitsch-Romane lesen, die solch romantisch-idyllische Bilder zeichnen und einem das Gehirn vernebeln.

Da stehe ich also schwer bepackt am Rücken der sperrige, voll gestopfte Wickelrucksack, dass man glauben möchte, ich verreise für eine Woche, dabei war es bloß die Fahrt zum Kinderarzt. Vorne sehe ich kaum über den Kopf meines 4 Monate alten Sohnes, der zufrieden im Tragesack schlummert, hinaus.
Hinter mir steigt eine ältere Dame, etwa einen halben Kopf kleiner als ich, was sie aber mit ihrem Hut ausgleicht, in die alte U6-Garnitur ein. Es ist fast „High Noon“ und da die Bahn nur in 5-Minuten-Intervall fährt, ist es natürlich darin entsprechend eng gedrängt. Ich rücke, so gut es geht an meiner Stange ein wenig auf die Seite, damit die Dame sich auch festhalten kann, denn wie es aussieht ist keiner der sitzenden Fahrgäste gewillt für sie Platz zu machen. Nach kurzem schweifenden Blick wird ihr dies auch klar und sie schüttelt leicht erstaunt den Kopf, darüber dass niemand so zuvorkommend ist und aufsteht. Ich zucke zustimmend leicht mit den Schultern, aber ehe ich etwas zu ihr sagen kann, denn irgendwie wäre mir nach einem freundlichen Wortwechsel, hat sie schon einen Herrn gefragt, ob er nicht aufstehen könnte. Mürrisch steht der Mann wortlos auf und macht Platz. Sekundenlang herrscht Verwirrung, bis die Dame meint:

„Nicht für mich! Für die Frau mit dem Baby!“

Und schon bedeutet mir ihr Blick, der keine Widerrede zu dulden scheint, ich solle doch Platz nehmen. Ich setze mich mitsamt Gepäck und bemerke, dass an der nächsten Haltestelle jemand ausstieg und so die Dame auch noch einen Sitzplatz bekam.

Da schimpft die Jugend, dass die „Alten“ ja nur auf die Jugend schimpfen, was dazu führt, dass viele ältere Leute das Gefühl haben, die heutige Jugend schimpfe bloß über sie und regen sich daher deshalb auf, was wiederum so manch jungen Menschen dazu veranlasst zu behaupten, dass alte Leute bloß über junge schimpfen könnten usw. Die Spirale dreht sich weiter und weiter, aber wer sieht denn heute schon noch Ausnahmen? Oder erinnert sich lange genug daran um nicht sofort wieder in den Kreislauf einzutreten?

In den Beiträgen „Unsere Alten“ möchte ich immer mal wieder interessante Erlebnisse mit älteren Semestern unserer Gesellschaft beitragen, denn auch wenn mir manchmal eine Bemerkung über zetternde alte Weiber und schimpfende alte Männer entfleuchen mag, so weiß ich doch, dass es in allen Altersstufen solche und solche Menschen gibt, denn wer heute „alt“ sein mag, war dies nicht immer, sondern auch einmal so jung und dumm wie wir. Und nicht das Alter macht Menschen so wie sie sind, sondern die Erfahrungen die sie gemacht haben, was man aber meist nicht bedenkt.
Mal ehrlich, wer fragt sich denn ernsthaft angesichts einer keppelnden grauhaarigen Dame, wie ihr Leben aussieht und was sie zu dem gemacht hat, was sie ist? Gut mir ist klar, dies gilt eigentlich für alle Menschen, die unseren Lebensweg nur derart kurz kreuzen wie Passanten auf der Strasse, aber ich glaube dass es sich besonders schlimm auf die Kluft zwischen „jung“ und „alt“ auswirkt. Immerhin sollte man zumindest bedenken, dass man ja auch nicht ewig jung sein kann, sondern auch irgendwann einmal die grauhaarige Dame oder der ältere Herr mit Glatze auf der Straße, in der U-Bahn, im Geschäft oder möglicherweise im Pflegeheim sein wird.

Ich dachte ich hole mir Schreibideen, Anregungen oder sonstige interessante Themen beim Lesen einer Zeitung. Und dann der Schock bei meiner 1. Wahl.

Das neue Online-„Der Standard"Layout schon gesehen? Meine erste Reaktion: „Musste das sein?“.

Klare Antwort lautet: Ja, denn die heutige Wirtschaft - basierend auf ständigen Veränderungen, meist mit dem Begriff „Fortschritt“ mehr oder weniger gut getarnt - verlangt einfach dass selbst die erfolgreichsten Konzepte sich ständig ändern, selbst wenn diese Änderungen zweifelhaft sein könnten.

Also ich bin beentgeistert. Da kleben die Artikel in Spalten ganz links außen, grade dass sie nicht vom Monitorrand fallen. Dafür ist die rechte Seite des Bildschirms leer. Nein, ich meine damit nicht eine lockere Aufteilung, sondern wirklich und wahrhaftig leer! Das hat sicher nichts mit „weniger ist manchmal mehr“ zu tun, das weiß ich mit Sicherheit. Und auch die Ein- und Unterteilung mit den farbigen Balken. Ich weiß gar nicht was ich dazu sagen soll. Wer entwirft denn so etwas? Und vor allem in welchem Zustand von Umnachtung? Und zu welchem Zweck? Ein „selber schuld!“ lasse ich hier bestimmt nicht gelten. Was kann ich dafür, dass ich eine hohe Monitorauflösung und nach wie vor einen bestimmten Geschmack habe? Kein Grund mich derart zu strafen.

Ah, aber ich vermute es geht darum die Auflagenzahlen wieder zu erhöhen - das soll aufgebrachte Standardleser vielleicht von der Onlinezeitung wieder zum Originalmedium locken. Ich bezweifle aber, dass dies gelingen kann. Bei mir hat es jedenfalls nicht funktioniert. Es ist ja nicht gerade so, dass es keine Alternativen gäbe.

Es juckt mich in den Fingern, schon den ganzen Tag, aber heraus gekommen ist dabei nichts, zumindest kein noch so winziger Text für meinen Haufen, na ja, bis auf diesen hier, wenn man ihn denn zählen kann. Naja, nichts Sinnvolles eben. Es juckt noch immer.

Irgendetwas möchte heraus. Irgendetwas möchte ich tun. Irgendetwas will ich sagen. Irgendetwas will ich schreiben. Da war doch was!

Aber es bleibt still… so still.