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Ein unvergleichliches Ökosystem

 
So ein Kind das ist schon super.. im Gegensatz zu einem Tier lernt es ja völlig von selbst ohne Anleitung ne Menge Sachen und da kann es schon vorkommen, dass es die Eltern von heute auf Morgen mit etwas Neuem überrascht.

Heute sitzt Kilian wie so oft in seinem Gitterbett umringt von einer Auswahl seines Lieblingsspielzeuges damit er unterhalten ist so lange ich in der Küche bin. Als ich zurück komme, kniet er regelrecht am Gitter und versucht sich hochzuziehen. Bis in den Stand kommt er zwar nicht (Gitter zu niedrig, Füsse in einer ungünstigen Position), aber er zieht kräftig!

Wir sind dabei so entzückt, dass wir leider vergessen das Geschehen ordnungsgemäß mittels Fotos festzuhalten.

Frau muss ja über die jährlichen Modetrends informiert bleiben, daher habe ich die Information zu den selbigen mal „nachgelesen“.

News weiß, dass heuer Gold in ist, sowie der Schwarz-Weiß-Kontrast, ebenso natürlich sind Farben („Grelle Farben sind durchaus wieder tragbar“, „Bunt darf es aber schon sein“) „must“s des Sommer, darunter z.B. Orange, Türkis, Neon-Gelb, Zimt, Silber etc. Retro-Look ist natürlich voll angesagt sei es punkig mit Nieten oder a la 60ties oder gar 50ties, auch glamouröses Outfit ebenso wie Caribic-Styling sind absolut top. Streifen, Punkte, Karos in groß und klein dürfen auf der Kleidung gezeigt werden. Im Schrank sollten weder Hot Pants, sexy Cocktailkleider (z.B. aus Chiffon), bauchfreie Tops, Korsagen, Krokotaschen in Pastelltönen, Handschuhe für die Disco, High Heels, Sling Pumps, schicke Blusen, bestickte Mokassins, geflochtene Sandalen, Stiefel in verschiedenen Varianten, Röcke von sexy-kurz bis megalang noch duzende Handtaschen in verschiedenen Größen, Farben und mit ausgefallenen Motiven bedruckt fehlen.
Ich verzichte hier auf Zusammenfassungen von Trendtipps anderer Magazin oder des deutschen Hausfrauenfernsehens, jedenfalls ist mir eines klar geworden:

Nächstes Jahr will ich wissen, was absolut NICHT angesagt ist, denn das dürfte wesentlich weniger sein.

Als ich nach Wien ging habe ich gedacht mich würde die bekannte städtische Anonymität erwarten und das es viel schwieriger wäre mit Leuten ins Gespräch zu kommen als in Tirol. Gut ich tendiere dazu generell schwer Kontakte zu schließen und flirten ist auch nicht so recht meins (mit Mann und Kind auch nicht notwendig). Jedenfalls zeigte mir mittlerweile die Erfahrung, dass es eher umgekehrt ist.

Szenario 1: Beliebiger Weihnachtsmarkt in Wien
Mit einer Freundin gemütlich am Tisch des Punschstandes Nr 317 stehen und plaudern obwohl es verflixt kalt ist. Es reicht auf Gemeinsamkeiten zu achten um mit jemandem zu quatschen wie z.B. „Ah, auch Glühwein! Ich steh ja nicht so sehr auf diese neumodischen Regenbogen-Früchte-Cocktails, die sich heutzutage Punsch schimpfen.“ Irgendeine Antwort kriegt man sicher, es sei denn der Gegenüber spricht vielleicht kein Deutsch (kann schon passieren).

Szenario 2: Christkindlmarkt in meiner Heimatstadt Hall i.T. (zu Besuch, nachdem ich „ausgewandert“ bin)
Es ist ebenso verflixt kalt und alles drängt sich um die aufgestellten Heizer. Während ich darauf warte, dass mein Schatzi mit meinem Kinderpunsch zurückkommt, bemerke ich wie die Dame vor mir genau einen solchen ihrer Tochter (?) in die Hand. Auf meine Frage „Wie schmeckt denn der Kinderpunsch?“ erhalte ich aber nur einen bösen Blick. Also entweder ist der Punsch zu sauer oder ich werde für abartig befunden (weil der Sprache mächtig?).

Szenario 3: Straßenbahn fahren in Wien
Am besten man bringt was als Gesprächsthema mit z.B. ein Buch mit gut lesbarem Titel und/bzw. Autor, ein Baby im Kinderwagen o.ä. Da kann man dann über die Werke von Grisham plaudern oder über die neuesten Tricks wie man Kinder beruhigt (mitunter bekommt man dann auch Erziehungstipps, die man vielleicht gar nie wollte, aber damit muss man leben). Wer mit offenen Augen die öffentlichen Verkehrsmittel benützt oder an der Kasse im Supermarkt wartet, der findet immer genug Gesprächsstoff um die Zeit zu verkürzen.

Szenario 4:
Mit dem Bus zu fahren kann in Tirol sehr langweilig sein, es sei denn man trifft auf eine vereinsamte ältere Dame, die einem ohne lang zu fragen ihre Lebensgeschichte erzählt.

Diese Liste ist beliebig erweiterbar, und sollte jemand eine nette Geschichte dazu haben, kann er damit gerne hier antworten. Ich freue mich immer wieder über kleine Unterhaltungen!

Warum hört man einen beleidigten Unterton heraus, wenn das deutsche Fernsehen über den 8. Platz ihres SongContest-Beitrages "Can't wait until tonight" von Max Mützke berichtet? Da hatten sich die Deutschen wohl mehr erwartet in der Illusion, dass eine besondere Stimme und ein etwas anderer Auftritt (Gar kein Glitzern und Flimmern? Kein Tanzen und Hüpfen? Nicht einmal offene Augen oder ein Lächeln!) Europa und was beim Songcontest halt dazu gehört aus den Angeln hebt. Da wird im "Hausfrauenfernsehen" von RTL doch ernsthaft geäußert, dass die nationalen Nachbarschaftsverhältnisse wohl mehr Einfluss auf die Ergebnisse hatten als irgendwelche Sangeskünste, ja sogar mehr als die bloßen "Geschmacksfragen". Na wow, welche Erkenntnis! Da kommen "die Deutschen" ja früh drauf (vielleicht hätten sie sich die Wertungen der vergangen zehn Jahre öfters und genauer anschauen sollen)... möglicherweise müssen sich Deutschland und all die anderen "Großen" Europas bald den Mächten aus dem Osten geschlagen geben.

Eine vage Vermutung könnte geäußert werden, dass sich das womöglich nicht nur auf das Sing-Sang-Spektakel beschränkt, sondern auch auf die osterweiterte EU übergreift. Ob das aber nun schlecht ist, wäre eine andere Frage.

Dieses Lied kann einem in Tirol heute noch Probleme verschaffen, nämlich wenn man den falschen Text (Dem Morgenrot entgegen) singt. Diese Verunglimpfung der Landeshymne wird nämlich seit 1948 mit einer Woche Arrest oder 1000 Schilling (72,67 Euro) Strafe geahndet.

(gelesen auf derStandard.at)

Da bin ich ja froh, dass ich den Text beherrsche:
Zu Mantua in Banden
der treue Hofer war.
In Mantua zum Tode
führt ihn der Feinde Schar
lala lala lalaaaalaaa
tata tata tataaaataaa...

Mit dem Kinderwagen gerade vom Einkaufen gekommen warte ich vor dem Lift der U-Bahn-Station. Ich bemerke, wie sich eine Dame die recht schwer geht, sich auch dem Lift nähert. Als die Lifttüren sich öffnen, fahre ich schnell hinein und beuge mich zu dem Türöffner-Knopf des Liftes.

Erfahrungsgemäß schließen sich die Türen der Lifte in den alten Stadtbahnstationen der U6 einfach, wenn am anderen Lift jemand diesen „ruft“ – scheinbar gibt es keine ausreichenden Sensoren, die das verhindern, wenn jemand in der Türe steht.

Leider stößt mein Versuch die ältere Dame vor einem etwaigen „Eingequetscht-werden“ zu bewahren völlig falsch gedeutet auf Empörung. „Es gibt noch andere Leute!“, zischelt die Frau böse, die wohl gedacht hat ich hätte eiligst auf den Knopf gedrückt um sie auszusperren. Dann fällt ihr Blick auf meinen Finger, der noch immer am Knopf liegt. Da hat sie natürlich auch die passende Meldung parat: „Ja, wo wollen sie denn hin?“. Ich muss wohl eindeutig absolut dämlich sein, wenn ich nach unten will, aber auf den Türöffner drücke. Meine Hilfsbereitschaft als Dummheit abzustempeln, gefällt mir gar nicht, daher versuche ich zu erklären, wie das mit den schnell schließenden Lifttüren hier so ist. Darauf erfolgt ihrerseits aber nur die beleidigte Meldung: „Ich bin selber großjährig genug, dass Sie mir das nicht sagen müssen!“ (apropos, wer verwendet heute eigentlich noch den Ausdruck „großjährig“?). Ich vermute, dass sie es noch immer nicht verstanden hat, und ärgere mich über ihre Art mit Fremden zu reden.

Ich kann mir gerade verkneifen, sie auch noch böse anzufahren und als der Lift stoppt, verlasse ich ihn schleunigst. „Ja, hauen Sie bloß ab!“, tönt es mir noch scharf hinterher.