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Ein unvergleichliches Ökosystem

 

Herdfeuer

Unser Sohn hat schon ein ziemlich gutes Gleichgewicht und wir wissen, dass er die Hand bzw. Möbelstücke eigentlich gar nicht mehr bräuchte um sich daran beim Gehen fest zu halten. Es ist halt so eine Sache, mit Dingen die Eltern wissen, die betroffenen Kinder sind sich deswegen nämlich noch lange nicht sicher.

So hat mein Mann Kilian nach dem Wickeln frei hingestellt (das kann er ja schon) und gesagt, dass er gehen kann. Tatsächlich ist unser Sohnemann dann seine ersten drei freien Schritte gegangen und wer weiß wo er hingegangen wäre, hätte es dann nicht eh schon wieder eine sichere Kante zum festhalten gegeben.

Fleissig trainiert unser Sohnemann in den folgenden Disziplinen des Baby-Fünfkampfes:
- 10 Meter Krabbelsprint
- 1 Stockwerk Stiegen klettern
- Spielzeug-Weitwurf
- 30 Meter Hindernislauf (5 Tischrunden im WZ-Stadion)
- 3h-Ausdauer Oma becircen

Leider ist der moderne Baby-Fünfkampf nicht olympische Disziplin und selbst wenn er es 2008 in Peking werden würde, so wäre Kilian dann bereits zu alt, da sich das ideale Alter auf gut ein Lebensjahr einschränken lässt.

Kennst du den Trick, wenn der Zauberkünstler das Tischtuch unter dem gedeckten Tisch heraus zieht? Unser bald einjähriger Sohn Kilian beherrscht den Trick auch schon. Zumindest hat er heute heftig am Tischset gerissen und während dieses auf den Boden segelte, stand das leere Limonadenglas, welches darauf abgestellt worden war, immer noch am selben Fleck wie zuvor.

Das sind sie...meine männer

...meine Männer!

Gerade hat unser Sohnemann quasi seine "ersten Worte" geäußert.

Als mein Göttergatte ihn von einem Stapel CDs wegzog, protestierte Kilian ganz vehement mit "(N)ein! (N)ein! (N)ein!" und ich bin völlig sicher, dass er damit auch wirklich "Nein" meinte.

Es ist naheliegend, dass er die Verwendung dieses Wortes als erste erlernt, immerhin kriegt er es in unserer winzigen Wohnung oft genug zu hören, wenn er etwas tut, was er nicht machen sollte.

Binnen kürzester Zeit hat meine Mutter Kilian das trinken aus dem Trinklernbecher beigebracht und jetzt ist er ganz begeistert davon.. zumal da auch mal andere Geschmackserlebnisse über die Zunge rollen als nur Milch, Milch, Milch, Wasser, Milch und nochmal Milch.

Sohnemann wachte heute recht verknautscht aus seinem Nachmittagsschlaf (den er hauptsächlich im Buggy in der heißen und vollgestopften U-Bahn gehalten hat) auf und verlangte von mir auf den Arm genommen zu werden. Ich hatte mich gerade erst selber von verschwitzten Kleidungsstücken, BH inklusive, befreit und stand so mitten im Zimmer. Als ich sein verschlafenes Gesichtchen musterte, machte sich auf eben diesem ein Strahlen breit, als ob ihm eine gute Idee eingefallen wäre. Ehe ich es mich versah, hatte er sich nach vorne geworfen und nuckelte selig an meiner rechten Brust.

Nachdem Kilian nahezu über Nacht zu gleich Krabbeln, sich selbst auf zu sitzen und sich an Händen und Möbeln in den Stand zu ziehen gelernt hat, fängt jetzt die anstrengendste Zeit an. Alles was durch seine neue Mobilität in Erreichbarkeit geraten ist, ist gefährdet und gefährlich. Das macht das Leben in unserer vollen 1-Zimmer-Wohnung sehr schwierig, denn da kann man den Kleinen kaum noch aus den Augen lassen. Wir haben weder das Geld (für großartige Möbelanschaffungen) noch die Möglichkeiten, alle Sachen plötzlich auf über einen Meter in die Höhe zu räumen. Klar, das wußten wir schon vor einem Jahr, aber da konnten wir das genauso wenig.

Die einzige sinnvolle Lösung wäre eine größere Wohnung, die wir besser einrichten können auch mit eigenem Kinderzimmer, aber weil uns vor zwei Wochen bei Wiener Wohnen offenbart wurde, dass wir erst in etwa einem halben bis dreiviertel Jahr zu der beantragten Wohnung kommen werden, stehen uns noch monatelang Horrorzustände bevor, die uns aller Wahrscheinlichkeit nach alle drei wahnsinnig machen werden. Nur wer zahlt dann die Arzt- und Therapiekosten? *seufz*

In letzter Zeit lebt Kilian seinen Forscherdrang so sehr aus, dass er oftmals auf das Schlafen vergißt. Das geht natürlich nicht auf Dauer und daher übermannt in dann der Schlaf mitunter schon mal mitten in der Bewegung beim Spielen. Gerade liegt er unter "Fangst" wo er eingeschlafen ist, als er sich ein Spielzeug heraus angeln wollte.

Am Eck unseres Hochbettes hängt ein „Fangst“ (wer es kennt, dieses runde Netz-Hängeregal von Ikea mit 6 Fächern, gibt es in allen möglichen Farben) und in dessen unterstem Fach (etwa 20-30 Zentimeter über dem Boden) haben wir die ganzen Kuscheltiere, Rasseln und Greifringe für Kilian verstaut, damit sie jederzeit schnell zur Hand sind von der Krabbeldecke aus. Seit Kilian über den Rand selbiger Decke nicht nur hinausschaut sondern auch –krabbelt hat er dies natürlich bemerkt und liegt manchmal drunter und strampelt mit den Füssen dagegen, was Dank all der Spielsachen natürlich ein lustiges Rasseln und Scheppern erzeugt.

Heute hat er aber alles geschlagen, da sitzt er plötzlich aufrecht davor und angelt mit einer Hand Spielzeug um Spielzeug durch die Öffnung heraus bis er an einen bestimmten Greifring gelangt ist, an dem er dann selig lutscht.