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Ein unvergleichliches Ökosystem

 
Seit Sonntag verschlafe ich mal wieder jeden Tag. Trotz Wecker und Radiowecker (die das gesamte Monat davor gut funktioniert haben) habe ich heute schon zum dritten Mal eine Stunde zu lang geschlafen. Nur gut, dass ich keine wichtigen Termine habe.

Seltsam ist es aber schon, denn ich gehe zur selben Zeit schlafen und schlummere manchmal sogar am Nachmittag eine halbe Stunde ein. Also woher kommt dieser plötzlich gestiegene Schlafbedarf? Ist es die berühmt-berüchtigte Frühjahrsmüdigkeit? Irgendwie sieht es ganz nach einem Problem mit der Zeitumstellung aus. Aber das eine Woche zu früh?? Sehr eigenartig!

Erste Male sind immer wichtig und schön. Jetzt betreffen mich als Mutter nicht mehr nur meine ersten Male, sondern ganz besonders auch die ersten Male meines Sohnes und man glaubt gar nicht wie viele aufregende erste Male es da gibt.

Da hat es angefangen mit den ersten Tritten im Bauch, der erste Schrei nach der Geburt, das erste Mal als er mich angesehen hat, das erste Mal als er zufrieden an der Brust genuckelt hat… irgendwann gab es dann das erste Lächeln, die ersten Tränen, die ersten Greifversuche und praktisch jede Woche gibt es wieder ein neues erstes Mal, über das wir uns freuen können.

Diese Woche stehen seine Umdrehversuche auf dem Programm. Und weil man sich ja nicht aus „Spass an der Freud“ umdreht, sondern immer nur um etwas zu erreichen, freute ich mich besonders als seine kleine Hand sich das erste Mal nach dem gewünschten Kuschelbuch streckte, welches er dann auch mit einem plötzlichen Bauchplatschen auf der Krabbeldecke erreichte und freudig in den Mund steckt.

Juhu, das erste Mal, dass er selbst etwas erreicht und mich nicht ständig mit Jammern und Schreien darauf aufmerksam machen muss, dass er dieses oder jenes Teil haben möchte. Da kann er doch glatt eine Weile schon allein auf der Krabbeldecke spielen und ist sogar zufrieden damit.

… hoffe ich, dass es das einzige und richtige Mal ist.
… wünsch ich mir einen Heiratsantrag, der seinen Raum bekommt und keine „so nebenbei“ beschlossene Heirat.
… wüsste ich da schon einen wunderschönen Trauungssaal, nämlich im Standesamt in Hall in Tirol.
… möchte ich gerne ein Kleid bzw. eine Kombination von Rieger tragen.
… möchte ich die Eheringe (möglichst aus Silber evt. mit einem Stein, jedenfalls mit Gravur) mit aussuchen
… möchte ich das auch mit Freunden und Verwandten entsprechend feiern können (finanz.).
… wünsche ich mir zumindest ein paar Tage zu flittern, allein mit meinem Mann, ganz ohne Kind(er).

… hoffe ich, dass mir das alles eigentlich total egal ist, weil das Wichtigste dann eh mein zukünftiger Mann ist.

Jeder von uns wünscht sich wohl eine (oder mehrere) übergroße Macht (manch einer sucht sie in sich selbst, ein anderer im Außen) an seiner Seite, die alles weiß, alles überblickt und „alles richtig macht“ indem sie ihm in seinem Leben hilft. So wie damals, als wir Kinder waren und unsere Welt völlig in Ordnung, weil unsere „Götter“, die allwissenden und allmächtigen Eltern immer zugegen waren und auf uns schauten. Doch auch Mama und Papa haben ihre Fehler begangen, so wie wir heute manchmal Fehler machen.

Warum sollen die Götterwesenheiten dann perfekt sein und fehlerlos? Wäre es nicht langsam an der Zeit auch in der Religion erwachsen zu werden? Und damit meine ich nicht die Götter zu verleugnen, denn unsere Eltern sind ja auch nicht weniger unsere Eltern bloß weil sie nicht in das Bild der perfekten allmächtigen Beschützerwesen passen, als die wir sie einst verehrten. Ich weiß meine Mutter oder meine Großmutter um Rat oder Hilfe zu fragen, nicht weil sie allmächtig sind, aber weil sie einfach den größeren Erfahrungsschatz haben und vielleicht auch einfach mehr Weisheit.

Und vielleicht ist es mit den Göttern ähnlich. Vielleicht sollten wir unser naives verklärtes Götterbild aufgeben. Vielleicht machen sie ja auch Fehler. Vielleicht sind sie aber trotzdem weiser als wir. Und vielleicht, wenn wir sie (ver-)ehren, wie es ihnen gebührt, vielleicht helfen sie uns Menschen dann ja auch in unserem Leben.

Als ich vor einem halben Jahr ein neues Handy kaufte, weil mein altes endgültig den geist aufgegeben hatte, war ich erst einmal wenig begeistert. Ich hatte mich nicht großartig auf die „Extras“ konzentriert, das einzig wichtige war, dass man mit dem Gerät telefonieren und SMS versenden kann, der Rest war mir so ziemlich egal. Dann hab ich mich einfach für ein Handy entschieden, welches es günstig zu dem von mir gewählten Anmeldungsvertrag dazu gab. Zuhause dann der erste „Schock“, als ich das Gerät einschaltete. Wah, das hat ja ein farbiges Display! Naja, grundsätzlich ja nicht so schlimm, oder? Und was „dynamic lights“ sind, konnte ich wenig später auch entdecken. Eine nette Spielerei, zu nix nutze aber schadet auch nicht. Dann aber, oh Graus, die Klingeltöne.. so blödes polyphones Getüdel anstelle eines anständigen Läutens. Mal ehrlich, das hört sich doch mehr nach Radio an als nach Telefon, was natürlich für mich die Folge hatte, dass mir oftmals gar nicht auffiel, wenn mein Mobiltelefon sich meldete.

Ich habe mich daran gewöhnt, aber mehr auch nicht – bis heute. Heute habe ich mich einmal bei SMS.at durch das Angebot von Klingeltönen gewühlt und siehe da, davon gibt es ja doch recht nette. Mittels dem ebenfalls frisch entdeckten WAP hab ich dann auch gleich einen herunter geladen. Ab heute „bekomme“ ich SMS nicht mehr einfach, sondern sie „beamen“ sich regelrecht mit dem passenden Star Trek Sound auf mein Handy.

Ob das und zukünftig downgeloadete individuelle Klingelmelodien dazu beitragen, dass das Gerät schneller meine Aufmerksamkeit erregt, weiß ich nicht, aber immerhin ist es doch ganz lustig. Jetzt muss ich nur noch überlegen, was zu den Anrufen meines Göttergatten besser passt: der Pink Panther oder die Barbapapas.

Religion ist für mich eine Suche. Schlimm für jemanden, der eigentlich „zu faul zum Suchen“ ist. Noch dazu bin ich in meinem Mann an jemanden geraten, für den das Thema Religion wichtig ist und der auch wirklich aktiv sucht. Bei seinem Weg vom christlichen Glauben im Sinne von Urchristentum, über das hexische Heidentum Wicca inklusive und Schamanismus ist er jetzt endgültig (?) beim Hellenismus (recon.) gelandet.

Ich bin eigentlich immer daneben gesessen und hab es mir angehört und angesehen, aber was ist denn wirklich meine Meinung? Der Hellenismus ist schon okay, find ich, sehr okay sogar. Nun ist halt die Frage für mich inwieweit ich da einfach mitziehe oder mich vielleicht doch auf eine aktive Suche nach „Meinem“ mache. Von den Strukturen und dem Drumherum ist mir der Hellenismus wirklich sympathisch, aber dennoch hab ich ein mehr oder weniger großes Problem mit dem Götterbild, was es doch eigentlich schwierig machen sollte mit dem Hellenismus. Klar, ich kann für mich sagen, dass ich die Götter einfach anders betrachte, aber ist das dann noch Hellenismus? Oder kann ich mich vielleicht mit diesem menschennahen Götterbild doch noch anfreunden? Das ist wohl die entscheidende Frage in Sachen „Hellenismus – ja oder nein“.