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Ein unvergleichliches Ökosystem

 
Es wird mal wieder Länge mal Breite diskutiert, aber die Frage wird wie immer vom falschen Ende aus aufgerollt.

Es sollte nicht die Frage sein: "Wohin mit den Rauchern?"
sondern: "Wohin mit dem Rauch?"

Das Rauchen in Gaststätten wäre halb so schlimm, wenn man den Rauch nicht hätte. Das ginge entweder durch immense Einschränkung des Umfangs z.B. jeder darf pro Stunde maximal eine Tschigg beißen (aber wer ließe sich eine solche Vorschrift schon gefallen und wie könnte man diese überhaupt durchsetzen?) oder durch adequate Belüftungen. Draußen im Freien ist das Rauchen selbst bei gefülltem Gastgarten nahezu kein Problem, da die grauen Schwaden zumeist raschestens abziehen und nur minimalst zur Belästigung werden (wenn der Wind mal wieder dreht, sodaß der Rauch direkt zum Kinderwagen am Nachbartisch zieht).
Allein Änderungen der Räumlichkeiten bewirken auch in geschlossenen Räumen eine Verbesserung. Je höher die Räume sind, desto höher hängen meist auch die Rauchschwaden. So wird es nicht so schnell geschehen, dass sich der Schweinebraten in einem großen und hohen Festsaal in Rauchfleisch verwandelt, wenn die Wolken in gut 2 Meter Höhe durch die Luft wabbern. Ganz anders in verwinkelten Cafe-Bars voller Nischen, wo dem blauen Dunst gar nichts anderes übrig bleibt als dort stehen zu bleiben, wo gerade gepoffelt wird.

Eine Trennung von Rauchern und Nichtrauchern führt nur zur sozialen Entgleisung. Meiner Meinung nach wäre es im Interesse aller hier eine luftige Lösung zu finden, die niemandes persönlichen Freiraum allzu sehr einengt:
- weder dem Raucher, der sonst nur die Wahl hat zu Hause zu bleiben oder separiert zu sitzen, noch
- dem Nichtraucher, der sonst nur die Wahl hat zu Hause zu bleiben oder separiert zu sitzen, noch
- dem Wirten, der Umsatzeinbußen befürchten muss, da sich seine potenziellen Gäste fürs "Daheimbleiben" entscheiden.
n.i.c.k. meinte am 6. Feb, 11:45:
Bei uns ist es gang und gäbe, dass man zum Rauchen kurz vor die Tür geht. So lernt man neue Leute kennen und kriegt nebenbei auch noch etwas Bewegung. 
catebanshee antwortete am 6. Feb, 11:47:
Sollte es auch sein. Allerdings gibts dann wiedermal Nichtraucher, die "sozial" und "nett" sein wollen und dem Raucher das Bleiben erlauben, obwohl zB am Tisch noch gegessen wir oder Kinder mit von der Partie sind. 
akesios antwortete am 6. Feb, 13:20:
Eigenartige und künstliche Begründungen! Ich will weder neue Leute kennen lernen, noch will ich Bewegung machen, sondern wenn ich im Gasthaus bin, möcht ich mit genau den Leuten weiter reden, mit denen ich gekommen bin und nicht spazieren gehen. Da pfeif ich lieber auf die Zigarette. Soooo süchtig bin ich nun auch wieder nicht.

Das Problem ist die Selbstbeschränkung. Wenn ich mit dem Auto unterwegs bin, muss ich mir auch überlegen, wieviel (und ob überhaupt) ich trinke. Warum sollte man sich seinen Zigarettenkonsum nicht ebenso überlegen? Wenn jeder Raucher pro Abend im Gasthaus nur eine Genuss-Zigarette nach dem Essen raucht (so wie es früher mal war, als Tabak noch ein Genussmittel und kein Suchtfaktor war), gäbe es das ganze Thema vermutlich gar nicht, denn jede noch so mickrige Abluftanlage schafft das.

Aber wie immer: die Menschen sind es nicht mehr gewohnt, Maß zu halten (wozu denn, wir haben ja alles, und hinter uns die Sintflut). 
catebanshee meinte am 6. Feb, 11:46:
Ein interessanter Ansatz - und eigentlich auch der logischste. Weil es immernoch einfacher ist, Rauch (der ja bekanntermaßen keine Persönlichkeit und ergo keinen freien Willen hat, sondern nur den Elementen folgt) zu dirigieren als Raucher... 
Sassa antwortete am 6. Feb, 15:45:
Politikum
Das mit den Gasthäusern und den Raucher- oder Nichtraucherwinkeln wird ja in erster Linie von der Politik zum billigen Wahlthema gemacht. Und wenn man nur gegen den Rauch anstelle gegen einzelner "Wählergruppen", wurscht ob Raucher, Nichtraucher, Eltern, Wirte o.ä., vorgehen würde, wäre es sicher auch politisch nicht mehr so polarisieren und man würde auch keine Wählergruppen verärgern. Nicht einmal die Tabakindustrie könnte einem aufs Dach steigen.. höchstens noch die Krankenkassen, wenn sie der Meinung sind, dass dadurch eine Verbesserung ihrer Lungenerkrankungszahlen flöten ginge.
Ich würde sagen aus politischer Sicht doch eine "Wollmilchsau", oder?