Obige Aussage über die letzten Wochen einer Schwangerschaft habe ich in letzter Zeit häufiger gehört. Woher manche Leute aber diese Meinung haben ist mir schleierhaft. Ich kann das jedenfalls überhaupt nicht bestätigen.
Für mich sieht es nämlich eher so aus:
Dazu kommt dann noch die wachsende Ungeduld, wenn die Geburt auf sich warten läßt. Wenn alles schon babybereit ist und man eigentlich nur mehr von Tag zu Tag und Stunde zu Stunde darauf wartet, dass man das kleine Würmchen endlich zum ersten Mal sehen und im Arm halten kann. Wenn man endlich die Beruhigung haben möchte, dass es dem Kind gut geht und man sich endlich auf das Leben in der vergrößerten Familie einstellen kann.
Ich frage mich echt, weshalb das die schönste Zeit sein soll, also ich bin jedenfalls froh, wenn das Baby endlich da ist!
Für mich sieht es nämlich eher so aus:
- Sodbrennen: ich muss fast immer aufrecht sitzend schlafen.. wenn ich dann im Schlaf ein wenig runter rutsche, wache ich meistens auf, muss mich aufsetzen und brauch ewig um wieder einzuschlafen
- Anstrengung: über 20 Kilo mehr auf den Knochen und diese hauptsächlich als Kugel vorne dran gepappt, sind schon ziemlich anstrengend. Das muss man erst mal in Bewegung kriegen und wenn dann kommt man mit Sicherheit ins Schnaufen
- Unbeweglichkeit: der riesige Kugelbauch macht richtig unbeweglich. Meistens überlege ich es mir zweimal ob ich mich nach runtergefallenen Gegenständen bücken soll. Die Schuhe anziehen ist auch alles andere als einfach
- Druck auf der Harnblase: einmal stündlich muss ich mittlerweile grundsätzlich auf die Toilette. Es sind zwar meistens nur einige Tröpfchen, aber lästig genug. Das Gerüttel von Autofahrten oder die Bewegung beim Gehen verstärkt übrigens dieses Bedürfnis und führt dazu, dass ich sogar noch öfter "dem Ruf der Natur folgen" muss
- Boxen und Treten: Das Baby ist mittlerweile zwar so groß, dass es sich aus Platzgründen nicht mehr so viel bewegt, dafür sind manche Bewegungen aber ganz schön ausladend und irgendwie tritt es immer wieder an die unangenehmsten Stellen
- Stechen am Muttermund: Das Köpfchen drückt schon ordentlich auf den "Ausgang". Insbesondere im Stehen und Gehen, wenn die Schwerkraft ihr Übriges dazu tut, fängt dieses unangenehme Stechen und Ziehen an und hält mich eigentlich von allen Tätigkeiten ab
- Hautspannen: Die Haut am Bauch ist extrem gedehnt und hat auch schon einige Schwangerschaftsstreifen gebildet. Besonders unangenehm ist das Jucken welches dadurch entsteht, dass der Gummi von der Unterwäsche und der Hosenbund ungefähr auf Nabelhöhe die eh schon angespannte Haut reizt. Ein wenig Linderung verschafft nur häufiges einölen und eincremen.
- Wassereinlagerungen / Ödeme: Von selbigen bin ich diesmal glücklicherweise bislang verschont geblieben, aber viele Frauen (und auch ich in der ersten Schwangerschaft) leiden darunter. Die Beine verwandeln sich in angeschwollene Elefantensäulen und verlieren jede Form. Manchmal kommen Krampfadern und ähnlich lustige Effekte hinzu, außerdem sorgt die starke Gewebedehnung auch hier (z.B. am Oberschenkel) für Schwangerschaftsstreifen. In der letzten Schwangerschaft habe ich nicht einmal in meine Schuhe gepasst und musste mir auf die Schnelle für zwei Wochen extra große, breite und weiche Treter kaufen
- unruhige Nächte/Träume: woran auch immer es liegen mag, aber seit etwa einem Monat sind die Nächte, von den anderen nächtlichen Beschwerden abgesehen, besonders unruhig. Mag sein, dass es daran liegt, dass sich das Baby bei jeder meiner Bewegungen anscheinend auch neu ausrichten muss und dadurch für Unruhe sorgt. Das erklärt aber nicht unbedingt die zunehmende Zahl von Träumen, die mir irgendwie den Erholungseffekt des Nachtschlafes rauben
Dazu kommt dann noch die wachsende Ungeduld, wenn die Geburt auf sich warten läßt. Wenn alles schon babybereit ist und man eigentlich nur mehr von Tag zu Tag und Stunde zu Stunde darauf wartet, dass man das kleine Würmchen endlich zum ersten Mal sehen und im Arm halten kann. Wenn man endlich die Beruhigung haben möchte, dass es dem Kind gut geht und man sich endlich auf das Leben in der vergrößerten Familie einstellen kann.
Ich frage mich echt, weshalb das die schönste Zeit sein soll, also ich bin jedenfalls froh, wenn das Baby endlich da ist!