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Ein unvergleichliches Ökosystem

 

Die Sunn schleicht müad
Durch die Altstadt-Gassn,
man will sie nirgends einilassn.
Die Häuser, alle unteranond
Seit hundert, hundert Jahr bekannt,
sie schliafn olm no enger z’somm,
wohl weil sie Angst voarn Sterbn hom.
Sie derzähln anonder lang und weit,
von der guatn, altn Zeit:
von Bischöf’, Kaiser, Riesn, Wichtlen,
lauter alte, alte Gschichtlen;
und wenn der Stadtturm obn schlaft,
tuschln sie über die Nachbarschaft.
Mit ihre Runzln, Riß und Faltn,
bleibn sie rüstig decht die Altn
und lassn a die Sunn nit ein.
Sie wölln ganz unteranonder sein.
Sassas_Dad meinte am 16. Jun, 20:26:
A Dunderwöiter (Maria Jordan)
Wenns glei noch drui schon togilit,
und nimma weit der Roggaschnitt,
s Früahei schon in Tennin leit
dörscht ischt Hoachsummerzeit.

Die Sunn scheint ocha mit ar Gluat,
dass s kot nit gor singgilin tuat
und ins in Schwiez so aussatreibt,
dass s Gwand am Leib oan klebn bleibt.

Oft tuat die Hitz ins fascht derdruckn,
der Summa hat schon seina Muckn.
Die Fluign und die Breminplog
kriagn mir derzua no alle Tog.

Wenn röicht a hoasser Tog isch gwesn,
die Bremin ins hobn völlig gfressn,
s Schwimmbod übergeaht vu lauter Leut
nocha ischt a Wöiter nimma weit.

Z Marenda geahts schon langsam un,
die erschtn Wolkn hängin drun
in Rosskogl obn schwarschz und schwar,
es werscht schon halbit dunkl gar.

A küahler Wind fang un zu blosn,
min schaugt zum Himml und tuat losn
wias rumplt in der Luft und grollt
als obs die Welt derbeitln wollt.

Die Blitz fohrn au und ou
schon isch dös Dunderwöiter dou.
Der Regn tuat schiach ochaproschtln,
af Felder und die Dacher graschtln.

S Wöiterleitn dumpf und voull
hallt jammernd über Berg und Tol.
Die Gloggn solln dia Gfohr vertreibn
dass mir verschoant vor Unheil bleibn.

Iatz hoassts betn, liebe Leut,
dass s nit am End an Schaur ogeit.
Alla Heilign ruaft min un
so guat, wia mins als Mensch halt kunn.

Und richtig, s Wöiter, dös ziacht weiter,
derhinter werschts schon wieder heiter,
klor und sauber werscht die Luft
und hat an bsunders frischn Duft.

Mir schnaufn wieder leicht und frei
der ganza Schreckn ischt vorbei.
Wenns a asia an Tuscher tuat
am End werscht s meischta wieder guat.

(aus: Axamer Zeitung Nr. 29/30 Sommer 1985) 
Sassa antwortete am 16. Jun, 21:32:
Brrrrr... genau!
... habs bei einem der letzen "Heimaturlaube" gesucht, weil ich mich erinnern kann, dass du das des öfteren "vorgetragen" hast... und ich krieg immer noch "a Ganslhaut", was allerdings hauptsächlich an meinen eigenen "Dunderwöiter"-Erfahrungen liegt :)